4. Symposium des Ludwig-Demling-Centers Erlangen

Die Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Erlangen lädt wieder zu einer endoskopischen Fortbildung des Ludwig-Demling-Centers für Molekulare Bildgebung ein. Bei der Veranstaltung am 3. Juni 2022 in der Orangerie im Schlossgarten des Markgräflichen Schlosses in Erlangen stellen renommierte Experten aktuelle und zukünftige Entwicklungen der gastrointestinalen Endoskopie vor. Interventionelle endoskopische Methoden wie POEM zur Behandlung der Achalasie und wegweisende neue diagnostische Ansätze wie künstliche Intelligenz und molekulare Bildgebung werden ausführlich diskutiert. Zum Abschluss des 4. Symposiums des Centers verleiht Prof. Dr. Markus Neurath, der derzeitige Direktor der Med. Klinik I, die Ludwig-Demling-Medaille für herausragende endoskopische Leistungen im Gedenken an Prof. Ludwig Demling, den international renommierten ehemaligen Direktor der Med. Universitätsklinik Erlangen und Pionier der Endoskopie (Bild). Weitere Infos hier.

US-Trends zu Kosten für Krebse des Verdauungstrakts

Die Kosten für die Behandlung gastrointestinaler Karzinome sind bekanntlich hoch. Das gilt vor allem für die stationären Therapiekosten. Amerikanische Wissenschaftler haben Trends (1996-2016) und Projektionen auf das nächste Jahrzehnt  (2030) errechnet. Sie kommen zu dem beunruhigenden Ergebnis, dass trotz intensiver Vorsorgemaßnahmen die Kosten in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen werden, vor allem zulasten der Behandlung des kolorektalen Karzinoms. “Es ist zu vermuten, dass ähnliche Entwicklungen auch für Deutschland zutreffen. Nach wie vor sind die Teilnahmeraten an den angebotenen Vorsorgemaßnahmen zur Darmkrebsfrüherkennung unzureichend“, so Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Stukalin I et al. Gastroenterology 2022; 162:1098-1110).

DGIM-Patiententag: Hochkarätige Vorträge on demand

Im Rahmen des 128. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) Ende April 2022 hatten die DGIM und das Gesundheitsamt Wiesbaden zum 15. DGIM-Patiententag eingeladen. Teil des Patiententages waren Vorträge von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Medizinerinnen und Mediziner. Die Zeitschrift “Apotheken Umschau” hat als neue Kooperationspartnerin der Veranstaltung die spannenden Redebeiträge live aus dem Festsaal des Wiesbadener Rathauses übertragen, so auch den Vortrag von Professor J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, zum Thema “Darmkrebsvorsorge 2022 – was ist erreicht, was muss besser werden!”. Zu diesem Thema stand Prof. Riemann bereits bei der Pressekonferenz der DGIM Rede und Antwort. Die Besucher konnten sich zudem an zahlreichen Ausstellungsständen über aktuelles medizinisches Wissen informieren.

Informatives WebSeminar “Junge Erwachsene mit Krebs”

Die Stiftung LebensBlicke hat am 5. Mai 2022 zusammen mit Frau Professor Gabriela Möslein vom Evangelischen Krankenhaus Bethesda Duisburg ein inhaltlich tief gehendes WebSeminar zum Thema “Junge Erwachsene mit Krebs“ organisiert. Hier gehts zum “Video on demand“. Das Online-Seminar richtete sich an Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen, Patienten und Angehörige sowie Interessierte. Inhaltlich ging es in den Referaten und in der anschließenden Diskussion um Menschen unter 50 Jahren, die mitten im Leben eine Krebsdiagnose erfahren und spezielle, oft nicht ausreichend beachtete Bedürfnisse haben. Moderatoren waren Prof. Gabriela Möslein und Prof. Jürgen F. Riemann (Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke). Die Veranstaltung wurde freundlicherweise unterstützt von Care Diagnostica GmbH und fand in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA), der Deutschen ILCO e.V., Magen-Darm-Ärzte.de, Netzwerk OnkoAktiv und Rote Hose Darmkrebsvorsorge e.V. statt. Weiterlesen

Koloskopie: Unter- / Überversorgung – relevantes Problem?

Der Innovationsausschuss beim G-BA hat Mitte Februar 2022 ein Projekt zur Unter- und Überversorgung für koloskopische Leistungen positiv bewertet und stellt diese Ergebnisse zur Diskussion. Ein Autorenteam aus Epidemiologen und Klinikern haben über fünf Jahre Abrechnungsdaten von Krankenkassen (AOK, TK) ausgewertet und unter Berücksichtung von regionalen Versorgungsstudien und Leitlinien das Ausmaß von Unter- und Übersorgung im Bereich der Koloskopien in Deutschland im ambulanten und stationären Bereich untersucht. Sie kommen dabei –  kurz zusammenfasst – zu folgendem Ergebnis: Patienten, bei denen Polypen (Adenome) entfernt worden sind, werden nicht regelmäßig nach 3-5 Jahren nachuntersucht. Dabei wird die Chance auf eine leitliniengerechte Darmkrebsvorsorge vertan. Zugleich werden Patienten, bei denen keine Adenome gefunden worden sind und sich nach der Leitlinie eine Kontrolluntersuchung erst nach ca. 10 Jahren ergibt, viel zu häufig und zu früh nachuntersucht. Die Gründe sind vielfältig und können in der Untersuchung nur erfasst werden, soweit sie durch die Kodierung überhaupt korrekt zu erfassen sind. Beschwerden von Patienten, nicht leitliniengerechter Einsatz von iFOBTs, chronische Darmerkrankungen und Sorge vor Darmkrebs könnten Gründe für eine solche Untersuchung sein. Weiterlesen

Aktiv gegen Darmkrebs – Initiative der Stiftung LebensBlicke

Anlässlich des Patiententages der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin am 30. April fand im Rathaus der Stadt Wiesbaden die Uraufführung  des Videoclips „Aktiv gegen Darmkrebs – eine Initiative der Stiftung LebensBlicke“ statt. Die bekannte ZDF-Journalistin und Fernseh-Moderatorin Kristin Otto macht im Interview mit Prof. Riemann, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung LebensBlicke, auf wichtige Fragen der Darmkrebsprävention aufmerksam. Kristin Otto setzt sich nachdrücklich für die Eigenverantwortung der Menschen ein. Nicht nur die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen sei wichtig, sondern jeder einzelne könne auch selbst durch seinen persönlichen Lebensstil mit gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung dazu beizutragen, diese heimtückische Erkrankung gar nicht erst entstehen zu lassen.

Hinweise: Darmkrebs bei jüngeren Erwachsenen nimmt zu!

Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg haben im Rahmen der großen DACHS-Studie herausgefunden, dass ein erhöhter Body Maß Index (BMI 25 – 30 kg/m² Übergewicht;  BMI > 30 kg/m² Adipositas) bereits im jüngeren Lebensalter signifikant häufiger mit einem kolorektalen Karzinom korreliert. Die DACHS-Studie läuft seit 2003 und ist eine  populationsbezogene Fall-Kontrollstudie in der Rhein-Neckar Region. Erschreckend ist, dass die Adipositas im Alter von 20 respektive 30 Jahren mit einem bis zu 2,5 -fach erhöhten Darmkrebsrisiko einhergeht im Vergleich zu Menschen mit einem BMI < 25 kg/m². „Die Studie sollte Anlass geben, Übergewicht und Adipositas als weitere Risikofaktoren für das kolorektale Karzinom einzustufen und Betroffene in risikoadaptierte Screening Strategien einzubeziehen! Gleichzeitig muss die Primärprävention weitaus mehr Beachtung finden als bisher, um diese Faktoren rechtzeitig zu beeinflussen. Gesundheitspolitische Entscheider und Krankenkassen sind dazu aufgefordert!“, kommentiert Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, die Studienergebnisse (Li H, Boakye D, Chen X et al. Gastroenterology 2022; 162:1088-1097).

BARMER beginnt mit digitaler Darmkrebs-Früherkennung

Das WebSeminar der Stiftung LebensBlicke zum Thema “Betriebliche Darmkrebsprävention – von der Kommunikation über den FIT zur Endoskopie” am 30.03.2022 hat viele Neuerungen aufgezeigt. Besonders bemerkenswert war die Ankündigung der BARMER, die Darmkrebsfrüherkennung zu digitalisieren. Das ist in einer Pressemitteilung vom 7.4. erfolgt. Damit ist eine wichtige Forderung der Stiftung LebensBlicke realisiert. Weitere interessante Aspekte waren die kritische Einordnung der Künstlichen Intelligenz in der Endoskopie, eine neue Möglichkeit für einen quantitativen FIT-Test als “Gate-Opener” sowie der Stellenwert der Darmkrebsvorsorge im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Weiterlesen