Stiftung unterstützt ILCO-Aufruf zum Darmkrebsmonat

Logo IlcoImmer noch nehmen zu wenig Menschen die Darmkrebsvorsorge wahr. Die Deutsche ILCO erinnert anlässlich des bevorstehenden Darmkrebsmonats März an die lebensrettende Vorsorgeuntersuchung. Als eine der größten Selbsthilfeorganisationen unterstützt die ILCO Menschen mit Darmkrebs. „Wenn wir gerufen werden, ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen“, berichtet Harald Kemper, Vorsitzender des ILCO-Landesverbandes. „Das wollen wir nicht hinnehmen, denn Darmkrebs ist eine der wenigen Krebserkrankungen, die sich sowohl früherkennen als auch gänzlich vorbeugen lässt“, so Kemper. Im NRW-Landesverband der ILCO sind 120 Mitglieder aktiv, um ihre Erfahrungen mit der Erkrankung weiterzugeben, denn Darmkrebs entwickelt sich meist unbemerkt.

„Das trifft doch mich nicht“, dachte auch Patrick S. Der damals 56-jährige Familienvater von zwei erwachsenen Töchtern fühlte sich vollkommen gesund. Er trieb regelmäßig Sport, hatte kein Übergewicht und das Rauchen schon Jahre zuvor aufgegeben. Auch der Gastroenterologe, den Patrick wegen seiner Verstopfungen aufsuchte, ging von einer eher harmlosen Ursache aus. Nur Patricks Ehefrau blieb skeptisch und drängte ihren Mann zu weiteren Untersuchungen. Die Vorstellung, sich einer Darmspiegelung zu unterziehen, war Patrick doch sehr unangenehm.

„Das ich schließlich dem Drängen meiner Frau nachgegeben habe und doch zur Darmspiegelung gegangen bin, hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet“, erzählt Patrick. Die anschließende Diagnose war dann ein großer Schock. „Supraanales Rektumkarzinom“ lautete der Befund. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, so der Familienvater. Wie Patrick die Krankheit verarbeitet und zurück ins Leben gefunden hat, zeigt, die Deutschen ILCO auf ihrer Homepage der www.ilco.de.  Viele weitere Betroffene erzählen dort ihren Weg und ihren Umgang mit dieser Erkrankung. https://www.ilco.de/darmkrebs/erfahrungsberichte.html

„Neben der Unterstützung Betroffener, ist uns der Appell an `gesunde Menschen` zur Vorsorge zu gehen, sehr wichtig, “ betont Kemper.  Mit der NRW-weiten Aktion „1000 mutige Männer für NRW“ wirbt die Deutsche ILCO seit 2014 für die Darmkrebsvorsorge. „Mit unserer Kampagne konnten wir in den vergangenen Jahren einen Beitrag dazu leisten, dass die Inanspruchnahme der angebotenen Vorsorgeuntersuchungen zugenommen hat – und infolge dessen, die Sterberate dieses Krankheitsbildes rückläufig ist“, so Kemper.

Der Schwerpunkt der Deutschen ILCO als Selbsthilfevereinigung und Solidargemeinschaft von Stomaträgern, Menschen mit Darmkrebs und deren Angehörige liegt im Erfahrungsaustausch der Betroffenen, sowie in deren Interessenvertretung. Dafür setzen sich täglich bundesweit 800 ehrenamtliche, selbstbetroffene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Regionen, Gruppen, im Besucherdienst, der Rehakliniken und Akutkliniken ein.

Darmkrebs in NRW

In NRW erkranken jährlich mehr als 14.000 Menschen neu an Darmkrebs. Das Erkrankungsrisiko steigt mit fortschreitendem Alter stetig an. Der Aufklärung über die Möglichkeiten der Prävention kommt eine besondere Bedeutung zu, da die Erkrankung zu den wenigen Krebsarten gehört, die sowohl der Vorbeugung als auch der Früherkennung zugänglich sind. Werden bei einer Darmspiegelung Polypen gefunden und vorsorglich abgetragen, kann die Wahrscheinlichkeit, Darmkrebs zu entwickeln, stark gesenkt werden. Einer Modellrechnung des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg zufolge, wurden unter den 4,2 Millionen Teilnehmern der Früherkennungs- und Vorsorgekoloskopie in den Jahren 2003 bis 2010 fast 100.000 Darmkrebserkrankungen verhütet. Das entspricht einer Vermeidungsrate von 28 pro 1000 erfolgten Darminspektionen (2,4 %). Hinzu kommen die zahlreichen Fälle, in denen durch die Koloskopie ein bereits vorhandener Darmkrebs in einem frühen, heilbaren Stadium erkannt und erfolgreich therapiert werden konnte.

ILCO-Landesverband NRW
Vorsitz: Harald Kemper   Tel.: 02 153 / 91 05 031
Erich Grohmann Tel.: 0170 2188659 (Vorstandsmitglied)

Deutsche ILCO

Die Deutsche ILCO ist die Solidargemeinschaft von Stomaträgern und von Menschen mit Darmkrebs, sowie deren Angehörige. Sie wurde im Jahr 1972 gegründet und gehört damit zu den ältesten onkologischen Selbsthilfeorganisationen des Landes. Durch das Engagement zahlreicher ehrenamtlicher Mitarbeiter der vergangen Jahrzehnte hat der Verband einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, den Stellenwert vieler Betroffenenverbände im Gesundheitswesen zu verbessern. Mehr als 1000 mobilisierte Mitglieder, sowie mehr als 100 ehrenamtliche Mitarbeiter der ILCO beteiligen sich als aktiver Multiplikator an dieser landesweiten, gemeinsam mit der Krebsgesellschaft NRW und der BARMER konzipierten Vorsorgekampagne.

Bundesweit ist die Deutsche ILCO e.V. Kooperationspartner in mehr als 250 zertifizierten Darmkrebszentren.  Jedes Jahr stehen mehr als 300 speziell geschulte Besuchsdienstmitarbeiter in Akut- und Rehakliniken mit der Erfahrung Gleichbetroffener den zahlreichen Fragen und Ängsten Neubetroffener beratend gegenüber.

Die lokalen ILCO-Ansprechpersonen und Treffen sind unter www.ilco.de und unter www.ilco-nrw.de zu finden oder können erfragt werden: ilconrw@t-online.de.