Post-Koloskopie-Karzinome: Analyse zur Vermeidbarkeit!

Karzinome nach “unauffälliger” Koloskopie – als Post-Koloskopie kolorektale Karzinome (PCCRC), bei uns auch als Intervall-Karzinome bezeichnet – sind ein eher seltenes, aber relevantes Problem (< 2%). Diskutierte Ursachen sind übersehene Läsionen, nicht komplett abgetragene Adenome, schlechte Untersuchungsbedingungen oder auch die fehlende Compliance für Nachsorge-Intervalle. In einer Analyse der World Endoscopy Organisation (WEO) wurde festgestellt, dass 43% der PCCRC-Karzinome bei Risikogruppen gefunden wurden (z. B. CED, hereditäre Tumorsyndrome, vorausgegangene Karzinome etc.), die durch eine intensivere Überwachung hätten reduziert werden können. Unzureichende Darmvorbereitung, fehlende Dokumentation und falsche Entscheidungen des jeweiligen Untersuchers zur Wiederholung der Untersuchung waren weitere Faktoren. Da die große Mehrzahl der PCCRC offensichtlich vermeidbar ist, muss die Aufmerksamkeit allen Maßnahmen gelten, die zu einer Reduktion der PCCRC führen, seien sie technischer,  administrativer oder prozessualer Natur. “Dieser Beitrag zeigt wieder einmal sehr deutlich, wie wichtig und entscheidend Qualitätsvorgaben und ihre Kontrollen beim koloskopischen  Darmkrebs-Screening sind”, so Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke. (Anderson R, Burr NE, Valori R et al. Gastroenterology 2020; 158:1287-1299)

Print Friendly, PDF & Email