Deutschland verliert mit Professor Dr. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen einen der renommiertesten und bedeutendsten Wissenschaftler der jüngeren Geschichte, der zu den herausragenden Forschern mit Weltgeltung gehört. Er ist am 28. Mai 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben. Harald zur Hausens ganz besondere Leistung war die Entdeckung des Humanen Papillom-Virus (HPV) als entscheidende Ursache für den Gebärmutterhalskrebs, für die er 2008 auch mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde. Er war maßgeblich dafür verantwortlich, dass ein Impfstoff gegen diesen Krebs entwickelt werden konnte, der einen entscheidenden Schritt für die Prävention dieses weltweit verbreitete Krebsvirus ermöglichte. Harald zur Hausen war trotz der Fülle seiner Forschungsaktivitäten immer auch für die Stiftung LebensBlicke ansprechbar; er gehörte zum Kreis der vielen prominenten Befürworter, die das Motto der Stiftung „Vermeiden statt leiden“ teilen und sich aktiv für die Vorsorge einsetzen. „Wir verlieren mit Professor zur Hausen einen hochgeachteten Menschen, einen herausragenden Arzt und Wissenschaftler mit einer ganz besonderen Persönlichkeit, der bis ins hohe Alter in der Krebsforschung aktiv geblieben ist. Er wird uns fehlen! Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, kommentiert Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, das Ableben von Professor Harald zur Hausen. Foto: © DKFZ/Jung (Videoclip Interview 2020 | Interview 2017)
Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!
Dear international users,
LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!
Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke
Baumspende der Stiftung an die Stadt Ludwigshafen
Die Stiftung Lebensblicke hat in ihrem Jubiläumsjahr – 25 Jahre Stiftung LebensBlicke – der Stadt Ludwigshafen eine Baumspende gemacht. Bei der offiziellen Spendenübergabe mit von der Partie waren die Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen, Jutta Steinruck, und der stellvertretende Vorsitzende des Grünen Kreis e.V. Ludwigshafen, Christoph Heller. Gepflanzt wurde im Zedtwitzpark der Stadt ein Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), der bis zu 30 Meter hoch werden kann und sich gerade in Ländern mit trockenem Klima sehr bewährt hat. Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke (im Bild links): „Die Baumspende soll ein Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt Ludwigshafen als Gründungsort der Stiftung und gleichzeitig ein Bekenntnis für die Notwendigkeit des Klimaschutzes sein“. Foto: Sabine Kast (zum Vergrößern anklicken)
Erfolgreicher Start der Dialogreihe „Talk about Cancer“
Die Stiftung LebensBlicke hat in Kooperation mit der Hessischen Krebsgesellschaft am 10. Mai 2023 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften die Dialogreihe „Talk about Cancer“ in Berlin erfolgreich gestartet. Die mit rund 60 Teilnehmern vor Ort und mit weitaus mehr Zuschauern per Livestream gut besuchte Veranstaltung war ein besonderer Beitrag zur Unterstützung der Nationalen Dekade gegen Krebs und ein Höhepunkt des 25-jährigen Bestehens der Stiftung. Neben Podiumsdiskussionen mit fachlich hochkarätig besetzten Teilnehmern zu den Themen „Krebsprävention intensivieren und Gesundheitskompetenz fördern“ sowie „Forschungsstandort Deutschland: gemeinsam gegen Krebs“ fand tags darauf eine Konzeptvorstellung und Führung durch die Veranstaltungsräume des „Survivors Home“ statt. Ein Film über die Lebenswelt der Cancer Survivor und eine anschließende Gesprächsrunde mit Betroffenen unter dem Motto „Menschen mit Krebs – Zurück ins Leben“ rundeten das zweitägige Symposium ab. Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke: „Krebs ist in allen gesellschaftlichen Schichten nach wie vor mit Angst, Leid und Tod verbunden. Dass sich das deutlich ändert, war eines der Ziele dieser Dialogreihe.“ Programm | Broschüre | Zur Fotogalerie Weiterlesen
Darmkrebs hat hohe Krankheitslast in Deutschland
Darmkrebs hat bei Krebserkrankungen in Deutschland die dritthöchste Inzidenz und die zweithäufigste Mortalität. Trotz rückläufiger Raten, vor allem seit Einführung der Vorsorgekoloskopie, ist die Krankheitslast enorm. 2015 lag sie bei über 500.000 DALYs (Disability-adjusted Life Years) / Jahr. Über 8 % der krebsbezogenen Gesundheitsausgaben fallen auf den Darmkrebs. Der Darmkrebs ist damit die drittgrößte Quelle von Gesundheitsausgaben für Krebserkrankungen. Das schlägt sich natürlich auch auf die Kosten nieder, die vor allem in der Endphase der Erkrankung pro Patient erheblich sind. „Dieser Beitrag zeigt einmal mehr, in welchem Umfang erhebliche Kosten eingespart werden könnten, wenn die Darmkrebsvorsorge noch intensiver genutzt würde“, kommentiert Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke (Hernandez D et al: Krankheitslast von Darmkrebs in Deutschland: Epidemiologie und Kosten. Forum 2023; 38:58-65).
Darmkrebsrate 10 Jahre nach unauffälliger Koloskopie gering
Die „Leitlinie Kolorektales Karzinom“ sieht nach negativer Index-Screening-Koloskopie ein Kontrollintervall von 10 Jahren vor. Eine aktuelle Nachuntersuchungsstudie bestätigt erneut, dass diese Empfehlung uneingeschränkt zutreffend ist. Die Arbeitsgruppe um Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum folgert daraus sogar, dass es wünschenswert wäre, die 10-Jahres-Kontrollintervalle vor allem für Frauen und für jüngere Menschen ohne gastrointestinale Beschwerden zu verlängern (Heisser et al., Prevalence of Colorectal Neoplasia 10 or More Years After a Negative Screening Colonoscopy in 120 000 Repeated Screening Colonoscopies. JAMA Intern Med. 2023;183(3):183-190. doi:10.1001/jamainternmed.2022.6215).
Leitlinien in der Gastroenterologie – aktualisiert!
Leitlinien sind Handlungsempfehlungen zu Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Nachsorge wichtiger Erkrankungen, die regelmäßig überprüft und je nach Fortschritt und Neuentwicklungen angepasst werden müssen. Das gilt ganz aktuell für die Refluxkrankheit, die eosinophile Ösophagitis, die Helicobacter pylori Infektion, die Divertikelkrankheit sowie die Prophylaxe oberer gastrointestinaler Blutungen durch Begleitbehandlung mit Protonenpumpen Hemmern (PPI). Wer sich rasch und schnörkellos informieren möchte, findet hier kurz zusammengefasst Wissenswertes (Gross M: MMW Fortschr Med. 2023; 165 60:40-43).
Darmkrebsvorsorge – aktuelle Trends, neue Risiken!
Vom 22. bis 25. April findet der 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden statt. Die Stiftung Lebensblicke wird bei diesem Kongress ein attraktives Symposium zum Thema: „Aktuelle Trends in der Darmkrebsvorsorge – neue Risiken“ organisieren. Der Typ-2-Diabetes wird ebenso wie die beunruhigende Häufung von Darmkrebs bei jungen Erwachsenen sowie neue hygienische Entwicklungen in der Endoskopie wie das Einmal-Endoskop besprochen werden. Ausgewiesene Experten stellen die neuesten Ergebnisse vor. Das Symposium wird moderiert von Professor Dr. Dieter Schilling, Mannheim, und dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Professor Dr. Jürgen F. Riemann.
Gespräch mit Mitgliedern des Gesundheitsausschusses
Stiftung Lebensblicke und Gastro-Liga haben Ende März in Berlin ein interfraktionelles Gespräch mit Parlamentariern des Gesundheitsausschusses des Bundestages geführt. Im Vordergrund standen die Themen „Intensivierung der Krebsprävention“, „Verbesserung der Gesundheitskompetenz“ sowie der „Datenschutz“. Der Meinungsaustausch war offen und konstruktiv. Die Parlamentarier sahen bei der Verbesserung der Darmkrebsprävention vor allem den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und die ärztliche Selbstverwaltung in der Pflicht. Sie waren sehr offen für regionale Gesundheitskonferenzen, die sich den Problemen vor Ort annehmen und damit eher zu einer Lösung führen könnten. Beim Thema Datenschutz und Datennutzung ging die dringliche Aufforderung der Politiker an die Medizin, die Notwendigkeit der Datennutzung gerade für wissenschaftliche und Versorgungsforschungs-Fragestellungen sehr viel lauter und deutlicher zu artikulieren, da gerade die Politik viel eher und besonders auf medizinische Fachgesellschaften höre. Von Seiten der Parlamentarier nahmen Vertreter von CDU, CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen teil. Das Gespräch wurde moderiert von Professor Dr. W. Fischbach, dem Vorsitzenden der Gastro-Liga und Professor Dr. J. F. Riemann, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung LebensBlicke.