Lebertransplantation bei kolorektalen Lebermetastasen

Lebermetastasen kolorektaler Karzinome, welche chirurgisch dauerhaft nicht resezierbar sind, haben bekanntermaßen eine schlechte Prognose. Diese Patientinnen und Patienten benötigen eine Langzeit-Chemotherapie, welche sehr belastend ist, während die Tumorlast dennoch verbleiben kann. Dass in einer solchen Situation eine Lebertransplantation plus Chemotherapie das Gesamtüberleben verbessern könnte, zeigten Adam et al. in einer zuletzt in der renommierten Zeitschrift LANCET publizierten, prospektiv-kontrollierten Studie auf (TransMet-Studie mehrerer Zentren aus Frankreich). Hier wurden 94 Betroffene eingeschlossen, von denen 47 transplantiert wurden (und eine zusätzliche Chemotherapie erhielten), während weitere 47 sich nur einer Chemotherapie unterzogen. Die mediane Verlaufsbeobachtung lag bei knapp 5 Jahren. Das 5-Jahres-Überleben lag bei 56,6% in derjenigen Patientengruppe, welche mittels Lebertransplantation plus Chemotherapie therapiert wurde. Dem gegenübergestellt überlebten lediglich 12,6% aller Patientinnen und Patienten 5 Jahre nach Chemotherapie alleine, und der Unterschied war in der statistischen Analyse („Intention-to-treat“) hoch-signifikant. Dieser Unterschied war in der „Per Protokoll“-Analyse sogar noch größer (73,3% versus 9,3% Überlebensrate nach 5 Jahren). Die Komplikationsraten unterschieden sich in beiden Patientenkohorten nicht wesentlich. „Die Ergebnisse dieser wichtigen TransMet-Studie weisen auf die Relevanz der Lebertransplantation bei Patient:innen mit dauerhaft chirurgisch nicht-entfernbaren kolorektalen Lebermetastasen hin (vorausgesetzt, es liegen keine weiteren Fernmetastasen vor), so Professor Dr. Ines Gockel vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke.