Leben mit und nach Darmkrebs – Tertiärprävention

2015-03-17 Expertenrunde FreiburgAnlässlich des Darmkrebsmonats März  fand am 17. März in der Klinik für Tumorbiologie Freiburg eine Infoveranstaltung für Patienten zum Thema „Leben mit und nach Darmkrebs – Tertiärprävention und strukturierte Nachsorge“ statt. Prof. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke und Prof. Dr. Arnold, Ärztlicher  Direktor der Klinik für Internistische Onkologie und Hämatologie, moderierten gemeinsam eine Runde mit Experten aus den Bereichen Prävention, Ernährung, Sport und Bewegung, Komplementärmedizin, strukturierte Nachsorge, Psychoonkologie und Langzeittoxizitäten. Mit Patienten und Angehörigen wurde diskutiert, was Präventionsmaßnahmen in der Darmkrebsvorsorge in den letzten Jahren bewirkt haben, welchen Stellenwert die neuen immunologischen Stuhltests haben, für wen eine Chemoprophylaxe mit ASS einen Benefit bringt und was wir von der Umsetzung des neuen Krebsfrüherkennungsregistergesetzes (KFRG) durch den G-BA erwarten können. Welche Untersuchungen in der Nachsorge wann durchgeführt werden sollten und ob molekulare Veränderungen im Tumorgewebe in Zukunft für die Stratifizierung der Nachsorge eine Rolle spielen, waren weitere wichtige Fragen, die ausführlich erörtert wurden. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war darüber hinaus, was Patienten im Leben mit und nach Darmkrebs für sich tun können, um Ihr Rezidivrisiko zu vermindern und wie und wo sie Hilfe für sich und ihre Angehörigen in psychosozialen Belangen erhalten. Abschluss der Diskussionsrunde war die Thematik der Krebslangzeitüberlebenden (Cancer Survivor), deren Zahl dank interdisziplinärer Zusammenarbeit und multimodalen Therapiekonzepten rasch ansteigen wird und die auch viele Jahre nach der erfolgreichen Therapie Ihrer Erkrankung mit Spätkomplikationen und Langzeitnebenwirkungen zu kämpfen haben. Für diese Patienten gibt es derzeit nur wenige Anlaufstellen in Deutschland (u.a. in der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg) und kaum standardisierte Empfehlungen über die rein medizinische Nachsorge hinaus. Die Stiftung LebensBlicke wird sich den zunehmend wichtigen Themen Nachsorge, Minderung des Rezidivrisikos nach Darmkrebs und Cancer Survivorship in den nächsten Jahren widmen und auf die Defizite in der Versorgung aufmerksam machen. (v.l.n.r: Prof. Dr. Riemann, Frau Priv. Doz. Dr. Georgia Schilling und Herr Prof. Dr. Dirk Arnold.)

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