Kooperation des Evang. Diakoniewerks Zoar und der Stiftung

2018-05-16 Zoar Vortrag Dr. Ruf 01Die Informationsveranstaltungsreihe “Darmkrebsvorsorge für alle”, die das Evangelische Diakoniewerk Zoar zusammen mit der Stiftung LebensBlicke aus der Taufe gehoben hat, fand ihre Fortsetzung nun am Zoar-Standort Kaiserslautern. Nach dem Auftakt der Inforeihe in Sachen Aufklärung in Ludwigshafen war auch die zweite Veranstaltung von Interessierten besucht. Der Referent und Regionalbeauftragte der Stiftung LebensBlicke, Dr. Thomas Ruf, der eine Internistische Schwerpunktpraxis zur Gastroenterologie/Nephrologie in Kaiserslautern führt, verstand es überzeugend, den Zuhörern wichtige Informationen verständlich zu vermitteln. „Das Alleinstellungsmerkmal des Darmkrebses ist es, dass er so früh erkannt werden kann“, sagte Dr. Ruf. Daher sei die Früherkennung in diesem Fall so bedeutsam. Weil Prävention wichtig ist und alle Bevölkerungsschichten erreicht werden sollen, haben sich das Evangelische Diakoniewerk Zoar und die Stiftung LebensBlicke zu einer Kooperation zusammengeschlossen, um diese Veranstaltungsreihe zur gesundheitlichen Aufklärung zu konzipieren und durchzuführen.

Begrüßung und Informationen zu Zoar

Begrüßt wurden die Zuhörer von Andreas Becker, Leiter der Zoar-Wohnanlage in Kaiserslautern, und von Robert Helf, Betriebsleiter Technik der Zoar-Werkstätten Kaiserslautern. Beide beschrieben ihren jeweiligen Aufgabenbereich und stellten die Einrichtung der Eingliederungshilfe, Wohnen und Arbeiten, kurz vor. Inklusion, Selbstbestimmung und frei wählbare Assistenz sind wichtige Stichworte in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung. Da Ausgrenzung nicht gut ist und soziale Probleme nicht löst, sondern eher verschärft, befinden sich heute viele Menschen auf dem Weg zur Inklusion. Bei Zoar heißt das Projekt, das sich dieser Thematik widmet, „Wir sind alle bunt“. Robert Helf berichtete vom geplanten Umzug eines Teils der Zoar-Werkstätten Kaiserlautern in die Innenstadt. Dort soll im kommenden Jahr auch ein Ladengeschäft entstehen, um mit den Kunden unmittelbar in Kontakt zu treten und die Zoar-Produkte ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Vorsorge und Früherkennung

2018-5-16 Zoar Vortrag Dr. Ruf 02Dr. Thomas Ruf (im Bild links) vermittelte im Rahmen seines Vortrags zur Darmkrebsvorsorge nicht nur Informationen, sondern beantwortete auch Fragen aus der Zuhörerschaft. Außerdem zeigte er ein Darmmodell und führte mit den entsprechenden Geräten anschaulich vor, wie eine Endoskopie vonstatten geht. „Wenn Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, dann können die Polypen restlos entfernt werden, und es entsteht kein Krebs.“ Dies sei die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht sei, dass zwei Drittel aller Menschen ab fünfzig Jahren nicht an der Darmkrebsvorsorge teilnehmen. „Viele versuchen, Krankheiten generell auszublenden“, so der Arzt. „Daher sind auch unsere Vorträge nicht immer gut besucht.“ Trotzdem gebe man im Bestreben, zugunsten der Gesundheit aufzuklären, nicht auf und so wiederholte er: „Hauptsächlich geht es um Vorsorge und Früherkennung“. Dies sei im Wesentlichen das Ziel der Stiftung LebensBlicke. Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, senkt das Risiko zu erkranken deutlich und trifft damit eine informierte Entscheidung.

1. Infokasten:

Darmkrebs gehört unverändert zu den häufigsten Tumorerkrankungen weltweit. In Deutschland erkranken jährlich immer noch mehr als 62.000 Menschen; 25.000 sterben daran. Es gibt für Menschen ab 50 Jahren wirksame Vorsorge- und Früherkennungsprogramme. Typische Symptome wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchschmerzen, Blut im Stuhl und Gewichtsabnahme treten meist erst dann auf, wenn der Krebs bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Daher kommt der Früherkennung eine besondere Bedeutung zu. Darmkrebs entsteht aus gutartigen Vorstufen, den Polypen oder Adenomen, die bis zur Entartung circa 10 bis 15 Jahre brauchen. Diese gutartigen Vorstufen lassen sich durch spezifische Stuhltests und durch die Darmspiegelung erkennen; ihre Entfernung bedeutet Krebsverhinderung! Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, senkt das Risiko zu erkranken deutlich.

2. Infokasten:

Weitere Termine der Veranstaltungsreihe „Darmkrebsvorsorge für alle“ im Laufe dieses Jahres:

15. August 2018
Wo? Zoar – Rheinhessisches Diakonie-Zentrum Heidesheim, Cafeteria, Binger Straße 46, 55262 Heidesheim
Referent: Dr. Marcus-Alexander Wörns, Gastroenterologie, Hepatologie I, Medizinische Klinik und Poliklinik in Mainz

24. Oktober 2018

Wo? Zoar – Pfälzisches Diakonie-Zentrum Rockenhausen, Cafeteria, Inkelthalerhof, 67806 Rockenhausen
Referent: Dr. Thomas Ruf, Internistische Schwerpunktpraxis Gastroenterologie/Nephrologie in Kaiserslautern

Alle Termine sind mittwochs von 14.30 bis circa 17.00 Uhr.

Text: Alexandra Koch | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Zoar | 23. Mai 2018

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