Die Zahl der Krebs-Neudiagnosen bei unter 50-Jährigen ist seit 1990 weltweit um fast 80 Prozent gestiegen. Insbesondere die Neuerkrankungen mit YOCRC (Young Onset ColoRectal Cancer – Betroffene, bei denen vor dem 50. Lebensjahr Darmkrebs diagnostiziert wird) steigt rapide an. Es wird prognostiziert, dass Darmkrebs bis 2030 die häufigste Krebstodesursache in dieser Altersgruppe sein wird. Dennoch gibt es nur begrenzte Untersuchungen hierzu. Ziel der Studie von Fletcher et al. (doi.org/10.1200/OP.24.00002) war es, die Erfahrungen und Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten mit YOCRC und ihren Behandlerinnen und Behandler besser zu verstehen. Es wurden vier Hauptthemen identifiziert: 1. Das Gefühl, vom Gesundheitssystem überwältigt zu sein und der Wunsch nach Patientennavigation; 2. Sich isoliert zu fühlen und sich nach Unterstützung durch Gleichaltrige sehnen; 3. Unterbrechung des Lebens aufgrund von Schwierigkeiten, mehrere Rollen zusammen zu bringen und psychosoziale Unterstützung zu wünschen und 4. Begeisterung für die Teilnahme an Forschung und Gentests. „Die Ergebnisse belegen deutlich, dass gerade bei jungen Menschen mit Darmkrebs sehr spezialisierte Versorgungsmodelle erforderlich sind. Es besteht noch sehr viel Forschungsbedarf, um ganz besonders diese Gruppe nicht nur medizinisch, sondern auch psychosozial optimal zu behandeln“, so Professor Ines Gockel, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke.