Blog Laura Meyer

Mai 2024

Bereits am ersten Maiwochenende machte ich mich mit Ellie und ihren Freunden auf den Weg nach St. George. Hier lernte ich nicht nur Pickleball zu spielen – eine beliebte Sportart, die eine Mischung aus Badminton, Tennis und Tischtennis darstellt – sondern verbrachte auch viel Zeit mit Klettern und Mountainbiken.

Am zweiten Wochenende bekam ich spontan Besuch von meinem Freund Tilman aus Deutschland. Spät in der Nacht trafen wir uns im Dixie National Forest, wo wir die südlichsten Ausläufer der Polarlichter bestaunten – ein magisches Erlebnis. Am nächsten Tag stand die Wanderung zu Angels Landing auf dem Programm. Nach dieser aufregenden Tour stärkten wir uns mit köstlichen Tacos und erlebten den Bryce Canyon bei Sonnenuntergang. Die Nacht verbrachten wir unter dem Sternenhimmel zeltend in der Wüste, bevor wir am Sonntag heiße Quellen besuchten und die Schönheit Utahs weiter erkundeten. Montagmorgen hieß es dann leider Abschied nehmen.


Das lange Wochenende um Memorial Day nutzte ich für einen dreitägigen Backpacking-Trip mit meinen Freunden Megan und Noah durch Coyote Gulch im Escalante National Monument. Diese Wanderung war nicht nur landschaftlich atemberaubend, sondern auch körperlich herausfordernd. Wir durchquerten die Wüste und meisterten unzählige Flussquerungen, was uns immer wieder an unsere Grenzen brachte, aber auch unvergessliche Eindrücke bescherte.

Ende Mai nahm das Ulrich Lab Team an einem Glasbläser-Workshop teil. Hier stellten wir Vasen und Weihnachtsbaumkugeln her. Es war eine wunderbare Gelegenheit, die Kollegen in einer entspannten und kreativen Umgebung besser kennenzulernen und gemeinsam etwas Schönes zu schaffen.


Neben all diesen Aktivitäten fanden auch zwei Quality of Life-Arbeitsgruppen meetings statt. Momentan arbeite ich intensiv an meinem Projektvorschlag zum Thema „Trajectories of Quality of Life, Frailty, and Comorbidity by Age in Patients with Colorectal Cancer: Results from the ColoCare Study“. Ich hoffe, diesen bald abschließen zu können, um mich voll und ganz der eigentlichen Forschungsarbeit zu widmen. Zusätzlich beschäftige ich mich mit der Bewertung verschiedener Frailty Scores, die ebenfalls ein wichtiger Teil meiner Forschung werden sollen.


April 2024

Nach gut einem halben Jahr Organisation begebe ich mich früh morgens am 11. April bepackt mit verschiedensten Taschen und Mountainbike zum Flughafen nach Frankfurt. Der Beamte am Schalter ist glücklicherweise so nett, meine 1,5 kg Übergepäck durchgehen zu lassen und so erreiche ich SLC nach langen 14 h Flug ohne weitere Zwischenfälle. Hier ist pünktlich zu meiner Ankunft der Frühling angebrochen und mich erwarten sonnige 25 C. Ich werde von Megan empfangen, welche mich zu meiner Unterkunft bringt. Hier lerne ich meinen Mitbewohner Noah kennen.

Meine ersten Tage sind hauptsächlich von administrativen Angelegenheiten geprägt. Ich versuche eine social security number zu beantragen, bin hierfür aber wohl noch nicht im System registriert. Hoffentlich kommt diese in den nächsten Wochen an. Ich versuche mich zudem an einem Utah-Führerschein (welcher auch als Ausweisdokument fungiert), scheitere aber leider am Mangel einer social security number. So auch an der Eröffnung eines Bankkontos.

Am Wochenende gehe ich mit Megans und Noahs Freunden bouldern und danach brunchen. Währenddessen lerne ich drei unglaublich süße Flaschen-Katzenbabys kennen, welche ich für den Rest des Tages mitbetreue und werde spontan auf eine Hochzeit am gleichen Tag eingeladen.

Montags beginne ich meine Arbeit im Huntsman Cancer Institute (HCI). Meine erste Woche besteht hauptsächlich aus Trainings und unzähligen Stunden am Telefon mit dem IT Departement. Den Anfang meiner zweiten Woche verbringe ich damit, mich auf meine erste Projektvorstellung am Mittwoch in der Quality-of-Life Arbeitsgruppe vorzubereiten, welche glücklicherweise sehr zufriedenstellend verlief. Weitere Meetings zu meinem Thema sind für die nächsten Wochen geplant.

Im weiteren Verlauf durfte ich neben vielen forschungsorientierten Meetings auch an einem speziellen Event teilnehmen: „Administrative Professional Day“. An diesem gab es zur Würdigung aller administrativen Mitarbeiter ein Buffet, an welchem wir gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich „Administrative Professional Day to You“ für die etwa 40 Sekretärinnen und Mitarbeitenden sangen. Meine Mittagspausen verbringe ich oft mit kurzen Ausflügen in die Hügel um HCI, welche aktuell voll Blumen und Blüten sind.

Der Nahverkehr in Salt Lake City ist erstaunlich gut und noch erstaunlicher äußerst Fahrrad freundlich, womit sich mein Mountainbike sehr bald als praktisch erweist, da es meinen Weg zum Bahnhof von zwanzig auf fünf Minuten verkürzt. An meinem dritten Wochenende finden nationale Meisterschaften im Klettern in Salt Lake City statt, welche ich mit Begeisterung verfolge.


Willkommen auf meinem Blog

Ich heiße Laura Meyer, ich bin 25 Jahre alt und Medizinstudentin im 9. Semester an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Aktuell nehme ich mir ein Freisemester um acht Monate lange an meiner Doktorarbeit im Bereich Lebensqualität und Frailty in Patienten mit Kolorektalem Karzinom am Huntsman Cancer Institute (HCI) in Salt Lake City (SLC), Utah zu arbeiten. Vielen Dank an die Stiftung LebensBlicke, welche mir diese einzigartige Forschungsgelegenheit ermöglicht!

Unter Frailty versteht man ein geriatrisches Syndrom, durch welches Patienten eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Stressoren, wie Überlastung oder Erkrankungen. Der genaue Titel und Focus meiner Arbeit wird sich in den nächsten Wochen ergeben, meine Forschung soll aber langfristig zur Entwicklung besserer prognostischer Tools sowie personalisierterer Therapien beitragen. Meinem eigenen Forschungsprojekt werde ich 50% meiner Zeit in ColoCare widmen und die restlichen 50% bei der Organisation und Durchführung der Studie helfen. In folgenden Einträgen werde ich von meinen Erfahrungen und Erlebnissen berichten.

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