Ernährungsweite Analysen des Darmkrebsrisikos

„Die Ernährung ist die Grundlage der Gesundheit“, sagt eine alte asiatische Weisheit. Doch was ist gesund, und welche Rolle spielt z. B. die Ernährung bei der Entstehung von Darmkrebs? Dieser Frage sind K. Papier und Mitarbeiter in einer prospektiven Studie bei Frauen in Großbritannien nachgegangen. (Nat Commun 16, 375 (2025).) 97 Ernährungsfaktoren mit einem Zusammenhang zum Darmkrebsrisiko wurden bei 542.778 weiblichen Studienteilnehmern über 16,6 Jahre untersucht. Die Forscher gehen davon aus, dass Milch und bestimmte Milchprodukte das Risiko für Darmkrebs vermindern. So senke ein Glas Milch (200 Gramm) pro Tag das Erkrankungsrisiko im Mittel um etwa 14 Prozent, 50 Gramm Joghurt um acht Prozent – wohl vor allem wegen des enthaltenen Kalziums, berichten die Forschenden. Auch Vollkornprodukte, Obst und einzelne Vitamine haben demnach wahrscheinlich einen schützenden Effekt. Hingegen können Alkohol sowie rotes und verarbeitetes Fleisch das Darmkrebsrisiko erhöhen. Die wahrscheinliche Schutzfunktion von Kalzium kann mit seiner Fähigkeit zusammenhängen, sich an Gallensäuren und freie Fettsäuren im Dickdarmlumen zu binden und so deren potenziell krebserregende Wirkung zu verringern, erläutern die Wissenschaftler. Außerdem deuteten frühere Forschungsergebnisse darauf hin, dass Kalzium die Darmschleimhaut schützt. Das Forschungsprojekt untermauere bisherige Erkenntnisse zur ernährungsbedingten Beeinflussung von Darmkrebs. Die positive Wirkung von Milch und Kalzium sei jedoch stärker ausgeprägt als nach früheren Studien. Dr. H. Meyer, Stiftung Lebensblicke, Quelle: Spiegel online 12.01.2025