„Es ist nie zu früh, aber oft zu spät“. Diese Volksmundweisheit hat gerade wieder eine traurige Bestätigung bekommen. Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte jüngst eine Sterbestatistik aus 2017. So haben Patienten, die an Darmkrebs verstarben, im Durchschnitt 13,4 Lebensjahre verloren. Männer waren mit einem durchschnittlichen Verlust von 14,9 Lebensjahren deutlich stärker betroffen als Frauen mit einem Verlust von 11,8 Lebensjahren. Das sind sehr bedrückende Zahlen vor dem Hintergrund, dass es eigentlich nicht sein müsste. Darmkrebs ist bei rechtzeitiger Diagnose in den meisten Fällen heilbar. Durch eine frühe Vorsorge-Darmspiegelung lässt sich in sehr vielen Fällen der Darmkrebs verhindern. Daran erinnert eindrücklich die Sprecherin des Berufsverbandes der Magen-Darmärzte (bng), Frau Dr. Dagmar Mainz, anlässlich des aktuellen Darmkrebsmonats März 2021. Die COVID-19-Pandemie hat leider auch in der Darmkrebsvorsorge negative Spuren hinterlassen. In der ersten Pandemiewelle 2020 gab es einen massiven Einbruch der Untersuchungszahlen. Aus Angst vor einer Infektion wurden ca. 50 Prozent der diagnostischen Spiegelungen abgesagt. Bei der Vorsorge-Darmspiegelung waren es nahezu 75 Prozent Absagen. Zusammen mit der Stiftung Lebensblicke und ihrem Vorsitzenden Professor J. F. Riemann plädiert Dr. Mainz dafür, die Vorsorge auf keinen Fall hinauszuzögern. Das würde dazu führen, dass man einen fortgeschrittenen Krebs zu spät erkennen würde. Die Heilungschancen wären so dramatisch verschlechtert. Das Motto der Stiftung LebensBlicke zum Darmkrebsmonat soll für alle ein Weckruf sein: „Bewegen Sie sich – Gehen Sie zur Darmkrebsvorsorge“ | Text: Dr. H. Meyer – Stiftung Lebensblicke | Quelle: Ärztezeitung Online 12.3.2021