Vorsorge

3 Punkte-Plan zur Vermeidung von Darmkrebs (Primärprävention)

Einen absolut sicheren Schutz gibt es auch bei Darmkrebs nicht. Aber jeder hat es aber in der Hand, sein Darmkrebsrisiko entscheidend zu senken:

    1. Achten Sie auf die richtige Ernährung!
      Ballaststoffreich, wenig rotes Fleisch, fettarm, regelmäßig und reichlich Obst und Gemüse, am besten fünf Mal täglich jeweils “eine Hand voll” . Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an. Dadurch bleiben Schadstoffe kürzer im Darm und haben weniger Zeit, negativ auf die Darmwand einzuwirken. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind z.B. Getreide/Getreideprodukte (z.B. Vollkornbrot, Haferflocken, Naturreis), Obst und Gemüse. Wie wichtig richtige Ernährung ist, geht schon allein aus der Größe der Darmoberfläche hervor. Zur Risikosenkung eines KRK sollte die Ballaststoffaufnahme möglichst 30 g pro Tag betragen.   Eine aktuelle britische Studie, in der Daten von sieben  Kohortenstudien zusammengefasst  wurden,  wies  nach,  dass  eine inverse  Korrelation  zwischen  Ballaststoffaufnahme  und  Karzinomrisiko  besteht.  Der Vergleich des täglichen Ballaststoffkonsums von 10 und 24  g  zeigte  in  dieser  Arbeit, dass ein höherer Konsum mit einem um 30 % reduzierten Kolonkarzinomrisiko assoziiert (zitiert aus der S3-Leitlinie)

 

    1. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Lebensstil stimmt:
      Treiben Sie Sport: 4-5 Mal in der Woche mindestens 30-45 Minuten. Studienergebnisse zeigen ein deutlich verringertes Risiko (33-50%) für Darmkrebs bei körperlich sehr aktiven Personen. Bei Personen, die ihr ganzes Leben über regelmäßig viel Sport getrieben haben, ist das Risiko sogar bis zu 63% geringer als bei körperlich inaktiven Kontrollgruppen. Im Durchschnitt haben sie ein ca. 40% geringeres Krebsrisiko durch vermehrte körperliche Aktivität. Wenn Sie sich bewegen, wird nämlich unter anderem ebenfalls die Darmtätigkeit angeregt.Rauchen Sie nicht: Tabakrauch enthält giftige Nitrosamine. Diese krebserregenden Substanzen können das Erbgut der Zellen schädigen und diese entarten lassen (über diverse Zwischenstufen bis hin zu bösartigen Tumoren).Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum: Auch Alkohol ist krebsverdächtig. Alkoholmissbrauch verstärkt die Wirkung von Tabakrauch und erhöht das Krebsrisiko auf das 20-40fache.Vermeiden Sie Übergewicht: Epidemiologische Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von bösartigen Tumoren einschließlich Darmkrebs und Übergewicht.

 

  1. Nehmen Sie unbedingt an den Vorsorgeuntersuchungen teil:
    Ab 50 jährlich den Test auf verborgenes, nicht sichtbares Blut im Stuhl (Okkultbluttest oder Stuhlbluttest). Nach Ihrem 50 bzw. 55. Geburtstag eine Darmspiegelung oder Koloskopie, etwa 10 Jahre später eine Wiederholung. Falls Sie die Koloskopie nicht wahrnehmen, können Sie alle zwei Jahre einen Okkultbluttest durchführen (diese Tests sind bei Inanspruchnahme der Darmspiegelung nicht mehr erforderlich und werden dementsprechend auch nicht erstattet). Sie haben seit Oktober 2002 Anspruch auf diese Untersuchungen, die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten.Die derzeit gültigen gesetzlichen Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen ab dem 50. Lebensjahr sind Teil der Sekundärprävention (siehe Daten und Fakten).
    Im Falle eines Verdachtes auf Darmkrebs (z.B. positiver Stuhlbluttest) oder einer familiären Belastung muss eine Darmspiegelung auch vor dem 55. Geburtstag durchgeführt und evtl. früher als nach 10 Jahren wiederholt werden. Diese Darmspiegelungen werden ebenfalls von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.