Mit einem Weltrekord, einem riesigen Besucherandrang und einem stimmungsvollen musikalischen Ausklang ist in Brunsbüttel die jüngste Wattolümpiade zu Ende gegangen. Seit der ersten Wattolümpiade 2004 kamen unter dem Motto „Stark gegen Krebs“ mehr als 600.000 € für Krebshilfsprojekte an der schleswig-holsteinischen Westküste zusammen. Dr. Thomas Thomsen, Botschafter des Jahres der Stiftung LebensBlicke, war – wie auch kürzlich auf dem Wacken Open Air Festival – mit seinem Team vor Ort, um Gespräche mit Besucherinnen und Besucher zu führen und auf die wichtige Darmkrebsvorsorge aufmerksam zu machen. Und auch er trug seinen Teil zum Weltrekord bei, indem er sich in den Schlamm warf! Sein Körpereinsatz machte bei der letzten Wattolümpiade in Norddeutschland Furore und hat die Darmkrebsvorsorge in der öffentlichen Wahrnehmung ein großes Stück voran gebracht. (Foto: Peter Gürtler) Weiterlesen
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Darmkrebs: Warum sind immer mehr Jüngere betroffen?
Aktuelle Untersuchungen weisen auf Veränderungen im Lebensstil, der Ernährung, des Mikrobioms des Darms und weiterer Umweltfaktoren hin. Diese können im Zusammenspiel mit genetischen und epigenetischen Veränderungen zur Zunahme von Krebserkrankungen bei Patienten unter 50 Jahren führen“, so Professor Dr. Matthias Ebert, Vorstand der Stiftung LebensBlicke. Er führte im Rahmen der jüngsten Jahrespressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS) aus, warum immer mehr jüngere Menschen von Darmkrebs betroffen sind. So ist die deutliche Zunahme der Inzidenz bei gastrointestinalen Krebserkrankungen bei Männern und Frauen unter 50 Jahren für Experten besonders auffällig. Zum ausführlichen Beitrag geht’s hier.
Darmkrebsvorsorge – Teilnahme muss viel besser werden!
Die Darmkrebs-Früherkennung hat seit der Einführung des bevölkerungsweiten Screenings große Fortschritte gemacht. Die Stiftung LebensBlicke hat schon vor Jahren nach einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie in Allensbach darauf aufmerksam gemacht, dass die Bevölkerung über Vorsorge und ihre Möglichkeit gut informiert ist. Demgegenüber stand und steht offensichtlich immer noch eine nur mäßige Teilnahmerate. In einer prospektiven Kohorten-Studie haben jetzt Wissenschaftler von der Medizinischen Hochschule Hannover wieder festgestellt, dass zwar viele Menschen nach Aufforderung eine Screening-Teilnahme erwägen, dass aber nur etwa die Hälfte sie tatsächlich auch umsetzt. „Die Studie mach sehr deutlich, dass noch erhebliche Anstrengungen aller Beteiligten gemacht werden müssen, um die Teilnahmerate weiter zu erhöhen und damit die Darmkrebs-Neuerkrankungsrate und die Sterblichkeit noch nachhaltiger zu senken! Vermeiden statt leiden!“, kommentiert Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Dreier M, Brinkmann M, Stahmeyer JT et al.; Intendierte und tatsächliche Teilnahme zur Darmkrebsfrüherkennung; Dtsch Arztebl Int 2024;121:497-504).
Stellenwert der KI in der Polypenerkennung
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten fünf Jahren breiten Einzug in die Koloskopie und Polypen-Detektion gehalten. Nicht nur die reine Detektion, sondern auch die Polypen-Charakterisierung ist inzwischen mit einer hohen diagnostischen Genauigkeit möglich. Lässt sich mit Hilfe der KI möglicherweise auch die Rezidivrate nach endoskopischer Resektion (Polypektomie) vorhersagen? Diese liegt nach sogenannter piece-meal Resektion großer Polypen bei ca 15-20% und betrifft vor allem die Randgebiete der Abtragungsfläche. Weisen diese Randgebiete nach Resektion etwaige Charakteristika auf, die dem menschlichen Auge entgehen? Eine amerikanische Arbeitsgruppe ging dieser Frage nach und entwickelte eine KI-Software auf der Basis optischer Bilder in Korrelation mit zugehörigen histologischen Ergebnissen (Pohl H et al. DDW News 2024). Hierbei war die KI in der Lage, bereits präemptiv auffällige Stellen mit hohem Risiko für ein Rezidiv zu identifizieren. „Hieraus könnte sich analog zur Barrett-KI-Ampel ein Scoring-System ableiten, das es dem Untersucher ermöglicht, noch während der initialen Abtragung Hochrisiko-Lasionen adäquat zu behandeln“, kommentiert Priv.-Doz. Dr. Axel Eickhoff vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke.
Wacken Open Air – Vorsorge rockt! LebensBlicke war dabei!
Die Darmkrebs-Vorsorgeaktion der Kliniken in Heide und Itzehoe auf dem Wacken Open Air war ein voller Erfolg. Der Ärztliche Direktor und Botschafter des Jahres der Stiftung LebensBlicke, Dr. Thomas Thomsen, führte während des Kult-Events zahllose Gespräche über die Darmkrebs-Vorsorge. Viele Standbesucher berichteten über persönliche Erfahrungen im Familien- und Freundeskreis. Mit dieser Aktion konnte wieder breite öffentliche Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema erreicht werden. Die Aktion wird Mitte August auf der Wattolümpiade in Brunsbüttel weitergeführt. Die Stiftung LebensBlicke dankt Herrn Dr. Thomsen und seinem Team für dieses herausragende Engagement!