Bakterien können bei Darmkrebs-Entstehung beteiligt sein

Schon länger wird vermutet, dass im Darm lebende Bakterien (Mikrobiota) die Darmgesundheit beeinflussen und an der Entstehung von kolorektalen Karzinomen beteiligt sein können. Es ist bekannt, dass einige Arten des im Darm lebenden Bakterium Escherichia coli (E. coli) einen Giftstoff namens Colibactin produzieren können (pks+ E. coli), der ein starkes Mutagen ist und mit der Entstehung von Darmkrebs in Verbindung gebracht wird. Es war jedoch unklar, wie das instabile Colibactin in die Darmzellen gelangen und dort Schäden hervorrufen kann. Forscher aus den Niederlanden konnten jetzt in einer in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlichten Studie zeigen, dass die Adhäsionsmoleküle FimH und FmlH für das Andocken der pks+ E. coli an die Darmwand verantwortlich sind und das Eindringen des Colibactin in die Darmzellen ermöglichen. Wenn die Forscher in einem Mausmodell die Adhäsion der Bakterien mit dem Wirkstoff Sibofimloc blockierten, konnten sie die genotoxische Wirkung und das Auftreten von kolorektalen Karzinomen deutlich abschwächen. „Diese Arbeit liefert einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Entstehung von Darmkrebs und gleichzeitig einen potenziellen Angriffspunkt, um die Entstehung von Darmkrebs verhindern zu können“, kommentiert Professor Dr. Ch. Eisenbach vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke.