Neuer Schirmherr Darmkrebsmonat März: Karl Lauterbach

Die Stiftung LebensBlicke und die Gastro-Liga freuen sich, dass sie aktuell mit Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach eine der Darmkrebsprävention sehr aufgeschlossene Persönlichkeit als Schirmherrn für den Darmkrebsmonat März 2025 gewinnen konnten. Karl Lauterbach unterstützt damit die Aufklärungsarbeit und Präventionsmaßnahmen, um die Bevölkerung auf die Wichtigkeit der Früherkennung von Darmkrebs aufmerksam zu machen. Karl Lauterbach: „Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen. Das können wir ändern, vor allem durch den Lebensstil: Rauchen Sie nicht, bewegen Sie sich ausreichend, halten Sie ein gesundes Gewicht und ernähren Sie sich ausgewogen und ballaststoffreich. So können Sie das Risiko einer Erkrankung senken. Nutzen Sie außerdem das Angebot zur Darmkrebsfrüherkennung und informieren Sie sich in Ihrer Arztpraxis, wenn Sie eine Einladung von Ihrer Krankenkasse erhalten. Rechtzeitiges Handeln kann eine Erkrankung verhindern. Der Stiftung LebensBlicke und der Gastro-Liga e. V. ganz herzlichen Dank für ihr großes Engagement.“ Foto: © BMG | Jan Pauls

Screening deckt mehr Hepatitis B- und C-Fälle auf!

Die WHO hat 2016 beschlossen, bis 2030 90% der weltweiten Hepatitis B- und C-Virus-Infektionen zu identifizieren, 80% zu behandeln und die Mortalität um 65% zu senken. Die Bundesregierung hat sich diesen Zielen angeschlossen. Daher wurde ab dem 01.10.21 ein einmaliges Screening auf Hepatitis B und C in die Gesundheitsuntersuchung (GU) ab 35 Jahren für GKV-Versicherte aufgenommen. Eine aktuelle Arbeit bewertet die bisherigen Teilnahmeraten an der GU, die Effektivität des Programms anhand der Meldedaten des Robert Koch-Institutes (RKI) und schätzt die Entwicklung der Behandlungszahlen ab (Hüppe D, Serfert Y, Cornberg M, Wedemeyer H: Deutlicher Anstieg neu diagnostizierter Hepatitis B und C Fälle nach Einführung des Screenings in die allgemeine Gesundheitsuntersuchung – ehemals „Check-up 35“ – in Deutschland). Weiterlesen

Wichtiger Briefwechsel mit hessischer Gesundheitsministerin

Die Nachricht, dass das eigenständige Referat ‚Prävention‘ im hessischen Gesundheitsministerium und dessen Referatsleitung im Land Hessen aufgegeben und in die Umweltmedizin integriert werden soll, hat zu einem Schriftwechsel der Stiftung LebensBlicke und wichtiger Unterstützer mit der zuständigen Gesundheitsministerin Frau Staatsministerin Diana Stolz geführt. Die Staatsministerin hat schriftlich die Sorge entkräftet, dass es damit zu einer Verschlechterung des Präventionsangebotes im Land Hessen kommen werde. Das klingt zwar gut; die weitere Entwicklung und zukünftige Entscheidungen werden zeigen, ob dieser Schritt zu Recht erfolgt ist oder nicht. Lesen Sie selbst! Hier geht’s zum Schriftwechsel.

Darmkrebs-Rezidivrisiko: gescreent versus nicht-gescreent

Kolonkarzinome werden durch Früherkennung in einem früheren Stadium erkannt und haben damit durchweg eine gute Prognose. Niederländische Autoren haben nun untersucht, wie sich das krankheitsfreie Überleben im Vergleich zu einer Gruppe von Patienten verhält, bei denen ein Karzinom ohne Screening entdeckt und behandelt wurde. Sie fanden heraus, dass die Karzinomdetektion durch Screening mit einem signifikant reduzierten Risiko eines späteren Rezidivs einhergeht im Vergleich zu den Patienten, bei denen der Tumor ohne Screening diagnostiziert worden. Das krankheitsfreie Überleben war unabhängig vom Alter, Geschlecht, von der Tumorlokalisation, dem Stadium und der Behandlung. „Die Studie zeigt, dass die Vorsorgekoloskopie gerade auch für die Menschen von großem Vorteil ist, bei denen ein Karzinom entdeckt wird. Der Überlebensvorteil ist deutlich größer als bei jenen, die durch ein (symptomatisches) Kolonkarzinom (ohne Screening) zu Diagnose und Behandlung kamen“, so Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Clin Gastroenterol Hepatol 2024).

Jährlich am 28. November: Tag der Krebsvorsorge

Der „Tag der Krebsvorsorge“ findet jährlich am 28. November statt und wurde 2022 von der Deutschen Krebsgesellschaft und der AOK ins Leben gerufen, um die Bedeutung von Früherkennungsuntersuchungen zu betonen. Auch die Stiftung LebensBlicke steht hinter diesem Gedanken und betont die Wichtigkeit von Vorsorgemaßnahmen. Aus diesem Anlass finden Interessierte interaktiv gestaltete Informationen auf der Webseite www.aok.de sowie eine aktualisierte Version des „Vorsorg-O-Mat. Ergänzend dazu gibt es Informationsfilme, die den Ablauf und Nutzen einzelner Untersuchungen erklären. Professor Dr. Jürgen Riemann, Vorsitzender der Stiftung LebensBlicke, betont: „Die Stiftung LebensBlicke setzt sich seit vielen Jahren für die Darmkrebsvorsorge ein. Es ist von großer Bedeutung, dass wir alle regelmäßig zu den Früherkennungsuntersuchungen gehen, um Krebs frühzeitig zu erkennen und erfolgreich behandeln zu können.“

Studie zur Mortalitätsreduktion durch Screening-Koloskopie

Die Vorsorgekoloskopie führt sowohl durch Früherkennung bereits vorhandener Kolonkarzinome als auch durch konsequente Entfernung von Vorstufen zu einer Mortalitätsreduktion. Wissenschaftler haben in einer Modell-Studie (Markov-Modell) untersucht, welchen Anteil beide Komponenten daran haben. Sie fanden, dass der Rückgang der Darmkrebssterblichkeit zwar durch die Früherkennung bereits vorhandener Krebse bedingt ist, dass aber die Prävention inzidenter Fälle für den Großteil der verhinderten Todesfälle im Langzeitverlauf verantwortlich ist. „Diese Studie macht klar, wie entscheidend die Entfernung von Vorstufen des Kolonkarzinoms für das Langzeitüberleben von Menschen ist, die ohne Screening an Darmkrebs erkrankt wären“, kommentiert Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke (Gastrointest Endosc 2024;100:710-17).

Schützt Aspirin doch vor Darmkrebs? Die Daten häufen sich!

Niedrig dosiertes Aspirin (75-100mg) könnte potenziell helfen, das Risiko für Darmkrebs zu senken, insbesondere bei Menschen mit erhöhtem Risiko. Studien legen nahe, dass die regelmäßige Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin entzündungshemmend wirkt und das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen kann. Dies konnte in einer aktuellen Studie aus Norwegen mit über 2,2 Millionen Teilnehmern aufgezeigt werden. Insbesondere die längere Einnahme über fünf Jahre könnte zu einer deutlichen Senkung des Darmkrebsrisikos führen (Nafisi et al., Am J Gastroenterol 2024, 119:1402). „Die Häufung von Mitteilungen über die ASS-Wirkung lässt aufhorchen und zeigt, dass diesem ‚Allerweltsmittel‘ offensichtlich doch eine protektive Wirkung zukommt“, kommentiert PD Dr. Axel Eickhoff vom Vorstand der Stiftung LebensBlicke.

Stressreaktion in der roboter-assistierten Chirurgie

Die roboter-assistierte Chirurgie ist weit verbreitet, wenngleich der Nachweis eines positiven Effektes dieser Technologie auf die Ergebnisse der Darmkrebschirurgie bisher noch nicht erbracht werden konnte. Eine Studie aus Dänemark konnte nun erstmals nachweisen, dass die Operation bei Darmkrebs mit dem OP-Roboter zu einer verringerten Stress-Reaktion bei Patient:innen führt. Verglichen wurden die Robotik-Operationen mit den minimal-invasiven („Schlüsselloch“)-OPs ohne Roboter. Hierzu wurde das sogenannte C-reaktive Protein (CRP) (ein Entzündungseiweiss im Blut, welches in Folge einer Stressreaktion im Körper gebildet wird) in den ersten Tagen nach der Darmkrebs-OP gemessen. Überdies wurden Komplikationen während und nach der OP aufgezeichnet. Auch die Art der Genesung nach OP und die Schmerzintensität wurden aufgezeichnet. Es konnte festgestellt werden, dass Patient:innen nach Darmkrebs-OP mit dem OP-Roboter deutlich weniger Stressreaktionen ihres Körpers zeigten, verglichen mit denjenigen, die einer „normale“ Schlüsselloch-OP unterzogen wurden, kommentiert Professor Dr. Ines Gockel vom Vorstand der Stiftung Lebensblicke (Cuk P, Tiskus M, Möller S, et al.).