MCED – ein vielversprechender früher Krebstest?

Die Suche nach Früherkennungsmethoden für Karzinome läuft wissenschaftlich auf Hochtouren. Aufhorchen lässt die Mitteilung über blutbasierte MECD (Multi cancer early Detection) Tests, die viele Krebse im frühen Stadium entdecken können. Grundlage ist der Nachweis von Krebssignalen aus zirkulierender zellfreier DNA (cfDNA) im Blut. Die PATHFINDER-Studie, eine prospektive Kohorten-Studie hat dieses MCED-Testing bei 6.662 Teilnehmern über 50 Jahre ohne Anzeichen für Krebssymptome untersucht. Bei positiver cfDNA wurde weiter abgeklärt, ob es sich um normale Körperzell-DNA oder um zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) handelt. Ein Krebssignal wurde bei insgesamt 1,4 % der Teilnehmer festgestellt, das bei 38 % einen Krebs (richtig positiv) und bei 62 % keinen Tumor (falsch positive Diagnose) aufwies. Bei Teilnehmern mit richtig positivem Signal war die Übereinstimmung mit dem Ausgangsgewebe hoch. Es wurden vorwiegend hämatologische Neoplasien, aber auch Brustkrebs und andere Tumoren des Verdauungstraktes entdeckt. Die Autoren folgern, dass dieser Test machbar sei; er unterstreiche die Notwendigkeit groß angelegter wissenschaftlicher Studien zur Früherkennung auf dieser Basis. “Sollte sich dieser Test bestätigen, könnte er zu einer Zeitenwende in der ganz frühen Krebsdiagnostik führen”, so der Kommentar von Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke (Schrag D, Beer TM, McDonnell III et al., Blood-based tests for multicancer early detection (PATHFINDER): a prospective cohort study. Lancet 2023; 402:1251-60).

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