Darmkrebsvorsorge: Schäden am Darm-Mikrobiom vermeiden

Zwei Dinge sind wichtig: Die Darmkrebsvorsorge und das Darm-Mikrobiom. Zur Vorsorge-Koloskopie muß der Darm optimal vorbereitet werden durch eine vorbereitende orale Darmlavage. Doch was passiert mit dem Darm-Mikrobiom? Die Darmreinigung beeinflusst das Mikrobiom erheblich und kann zu anhaltenden Darmbeschwerden führen. Die Frage lautet: Kann eine Probiotika-Gabe nach der Koloskopie die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms günstig beeinflussen und wird dadurch die Häufigkeit von postinterventionellen Darmsymptomen reduziert? Diese wichtige Frage wurde in einer randomisierten, doppelblinden placebokontrollierten Multicenterstudie von J. Labenz et al. untersucht und jüngst veröffentlicht in Frontiers in Oncology 9.1.2023. Personen, bei denen eine Vorsorgekoloskopie durchgeführt wurde, erhielten über 30 Tage ein Multispezies-Probiotikum mit verschiedenen Bakterienstämmen. Vor der Darmlavage und 30 Tage nach der Untersuchung wurde eine bakterielle Sequenzierung der Stuhlproben durchgeführt. In einem Stuhltagebuch erfassten die Teilnehmer evtl. Beschwerden, sowie Stuhlbeschaffenheit- und frequenz. In der Verumgruppe führte die Probiotika-Gabe zu einer signifikant erhöhten Häufigkeit von E. faecium. Außerdem traten nach Auswertung der Bristol-Stool-Scale weniger Tage auf mit verzögertem Stuhltransfer. Auch die gastrointestinalen Beschwerden und Blähungen waren reduzierter. Die Autoren schließen aus den Ergebnissen, dass die Einnahme eines speziell formulierten Multispezies-Probiotikums über 30 Tage nach einer Darmspülung zur Vorsorge-Koloskopie postinterventionelle Darmbeschwerden reduzieren kann und das Darm-Mikrobiom positiv beeinflusst. Text: Dr. H. Meyer | Stiftung Lebensblicke | Quelle: Frontiers in Oncology, 9.1.2023 J. Labenz et.al (Application of a multispecies probiotic reduces gastro-intestinal discomfort and induces microbial changes after colonoscopy)

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