Darmkrebsvorsorge bei Lynch-Syndrom durch KI optimiert!

Gute Nachrichten für Patienten mit einem sog. Lynch-Syndrom (LS). Es ist das häufigste erbliche Darmkrebs-Syndrom, von dem in Deutschland ca. 300.000 Personen betroffen sind. Die Patienten haben ein signifikant erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, auch wenn sie regelmäßig endoskopisch untersucht werden. Das hat sich jetzt durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) deutlich verbessert. Kleine und flache Adenome sind durch KI jetzt wesentlich besser zu erkennen. Darüber berichtet die Arbeitsgruppe vom Nationalen Zentrum für erbliche Tumorerkrankungen (NZET) der Uniklinik Bonn unter Leitung von Dr. Robert Hüneburg (United European Gastroenterol J 2022). Vor Beginn der Studie wurden die Patienten genetisch untersucht (MMR-Gen Analyse). In der Studie wurden dann zwei Gruppen miteinander verglichen: die erste LS-Patientengruppe wurde mittels Weißlicht-Endoskopie untersucht, die zweite mittels KI-unterstützter Koloskopie. Das Ergebnis war eindeutig. In der KI-Gruppe wurden signifikant mehr flache Adenome (36%) entdeckt als in der Gruppe mit der Standarduntersuchung (26,1%). Die Autoren sehen in der KI-unterstützten Darmkrebsuntersuchung einen bedeutenden Vorteil, die endoskopische Überwachung von Lynch-Syndrom Patienten zu verbessern. Eine regelmäßige koloskopische Überwachung alle ein bis drei Jahre wird empfohlen. Dieses wichtige Forschungsergebnis war bereits im Herbst nach Abstract-Einreichung beim Deutschen Gastroenterologen-Kongress (DGVS) Anlass, den Erstautor zu ehren. Prof. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke, verlieh Dr. Hüneburg den begehrten Ernst von Leyden-Preis 2022. Dr. H. Meyer – Stiftung Lebensblicke / Quelle: Ärztezeitung online 29.12.2022

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