Darmmikrobiom: Neues vom Kongress Viszeralmedizin

Die Darmreinigung vor Koloskopie ist zwingend erforderlich. Sie beeinflusst das Darmmikrobiom in erheblichem Ausmaß, was u. U. zu Beschwerden führen kann.  Labenz et. al. haben  in einer randomisierten, doppelblinden plazebokontrollierten Multicenter-Studie (COLONIZE) den Effekt eines Multispezies Probiotikums auf den Wiederaufbau des intestinalen Mikrobioms nach einer oralen Darmlavage untersucht. Die Teilnehmer erhielten 30 Tage lang nach der Vorsorge-Koloskopie ein Probiotikum mit verschiedenen Bakterienstämmen. Das Mikrobiom wurde analysiert (16S rRNA-Sequenzierung) vor der Darmspiegelung und 30 Tage danach. In einem Stuhltagebuch wurden Beschwerden, Stuhlbeschaffenheit und –frequenz erfasst. Die Auswertung ergab eine höhere Veränderung der Alpha-Diversität des Mikrobioms in der Verum Gruppe (n=45) gegenüber der Placebogruppe (n=42). Zudem führte die Probiotika-Gabe zu einer signifikanten Erhöhung der Häufigkeit von E. faecium W54. Die Autoren resümieren, dass sich postinterventionelle Darmbeschwerden über 30 Tage nach einer Darmlavage nach Einnahme eines speziellen Multispezies-Probiotikums reduzieren lassen und dass das Darmmikrobiom positiv beeinflusst wird. Dr. Hans Jörg Meyer, Uetersen; Quelle:  J. Labenz et. al, (Abstract DGVS 2022)

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