Darmkrebs-Screening-Programme in Europa im Vergleich

Ziel eines von der Stiftung LebensBlicke am 8. Dezember organisierten Online-Experten-Workshops war es, sich ausführlich über Vor- und Nachteile von Darmkrebs-Screening-Programmen in verschiedenen europäischen Ländern (Dänemark, Großbritannien, Italien, Niederlande, Deutschland) auszutauschen. Dabei wurde deutlich, dass der jeweilige Zugang sehr unterschiedlich ist. Besonders beeindruckend war das Programm der Niederlande, das mit einer Teilnahmerate am Darmkrebs-Screening von bis zu 70% sehr gut abschnitt. In der Diskussion stand das deutsche Vorsorgeprogramm im Fokus; die Experten waren sich einig, dass es in seiner Entwicklung durchaus Fortschritte gegeben habe. Kritisch gesehen wurden der umständliche Zugang trotz persönlicher Einladung, lange Informationsbroschüren, eine fehlende zentrale Datenbasis, die auch die Erfassung aller Stuhlteste ermöglicht sowie ein Erinnerungssystem, das gerade in Nachbarländern zu einer deutlichen Erhöhung der Teilnahmerate führt. Bei allen Fortschritten sollte aber nicht vergessen werden, so Dr. Thomas Meißner für die ÄrzteZeitung in seinem Bericht über die Tagung: “bedarf eine gute Darmkrebsvorsorge nicht nur technischer und logistischer Voraussetzungen, das Vertrauen der Bevölkerung in Ärzte und Institutionen sei ebenso wichtig wie ein einfacher Zugang.” (ÄrzteZeitung vom 10.12.2021)

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