Darmkrebsrisiko nach bariatrischer OP? – Entwarnung!

Alea iacta est” (Der Würfel ist gefallen) könnte man frei nach Julius Cäsar sagen. Ist die Häufigkeit von Darmkrebs nach einer bariatrischen Operation bei adipösen Patienten erhöht oder nicht? Eine aktuelle Studie schafft Klarheit: nein, es besteht kein erhöhtes Darmkrebsrisiko. In einer schwedischen Langzeitstudie (Taube M et.al. PLoS One 2021; online 25. März) wurden seit 1987 insgesamt 2.007 adipöse Patienten nach einer bariatrischen Operation (Magen-Bypass, Magenband, vertikale Gastroplastik) untersucht. Als Kontrollgruppe dienten 2.040 Patienten mit einer konventionellen Adipositas-Therapie. Beiden Gruppen waren hinsichtlich persönlicher Merkmale wie Geschlecht, Alter, kardiovaskuläre Risiken, sowie körperlicher und psychosozialer Status vergleichbar. Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 37 und 60 Jahren. Sie hatten zu Beginn der Studie einen BMI von mindestens 34 kg/m². Die Patienten wurden im Schnitt 22 Jahre nachbeobachtet. In dieser Zeit nahmen die Patienten in der bariatrischen OP-Gruppe signifikant ab, während die in der Kontrollgruppe ihr Gewicht weitgehend behielten. In der Interventionsgruppe traten 58 Fälle von Darmkrebs auf, 67 in der Kontrollgruppe. Fazit: Der bariatrische Eingriff bei adipösen Patienten führt nicht zu einem veränderten Risiko für Darmkrebs. Ergänzend weist die Studienautorin darauf hin, dass der chirurgische Eingriff zu einem deutlichen Gewichtsverlust und zu einer besseren Gesundheit geführt hat; aber ein gesunder Lebensstil und regelmäßige Darmkontrolluntersuchungen seien unbedingt erforderlich. Ein Credo, das die Stiftung LebensBlicke nachdrücklich unterstützt. Text: Dr. H. Meyer – Stiftung LebensBlicke | Quelle:  Ärztezeitung Online 3.5.2021

Print Friendly, PDF & Email