Fördern Milch und Rindfleisch Entstehung von Darmkrebs?

Der Konsum von Milch und Rindfleisch scheint ursächlich in Zusammenhang mit der Entwicklung von Darmkrebs zu stehen. Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg stellte bereits 2019 diese Hypothese auf. Wissenschaftler um Harald zur Hausen (DKFZ) haben jetzt nachgewiesen, dass  “Bovine Meat and Milk Factors” , sog. BMMF’s, ringförmige DNA-Elemente sind, die aus  Milchprodukten und Rinderseren isoliert werden konnten. Sie vermehren sich in menschlichen Zellen durch Bildung des Proteins “Rep”, das sie für ihre Vermehrung in Darmzellen benötigen. BMMF’s sind indirekte Kanzerogene; sie lösen lokale chronische Entzündungen aus, die bei erhöhten Spiegeln von reaktiven Sauerstoffverbindungen Mutationen fördern. Langfristig kann dadurch Darmkrebs entstehen. “Die Ergebnisse unterstützen unsere Hypothese, dass der Konsum von Milch und Rindfleisch ursächlich mit der Entstehung von Darmkrebs in Zusammenhang steht, und eröffnen gleichzeitig Möglichkeiten zum präventiven Eingreifen”, erklärt zur Hausen. So könnte beispielsweise ein frühzeitiger Nachweis der BMMF’s besonders gefährdete Personen identifizieren, die dann rechtzeitig die Darmkrebsvorsorge in Anspruch nehmen sollten. (Link Publikation)

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