Darmkrebs-Früherkennung: Richtiger Zeitpunkt entscheidend!

Versicherte in Deutschland haben im Regelfall mit 50 Jahren einen Anspruch auf die Darmkrebsfrüherkennung. Wann jedoch besonders bei familiärer Vorbelastung der richtige Zeitpunkt für die Vorsorge ist, darüber besteht weitgehend Unklarheit. Eine deutsche Forschergruppe (DKFZ/NCT Heidelberg) hat in einer umfangreichen Auswertung von schwedischen Daten Licht in diese Fragestellung gebracht. Die Analyse wurde in Abhängigkeit von der Zahl der Verwandten, dem Verwandtschaftsgrad und vom Alter der betroffenen Verwandten bei Diagnose erstellt. So zeigte sich, dass Personen mit familiärer Darmkrebsvorbelastung im Mittel 3-29 Jahre früher als normal an Darmkrebs erkrankten (Gastroenterology 2020; online 3. April). Ein Beispiel macht die Dramatik der früheren Erkrankung besonders deutlich: Hat eine Person einen Verwandten ersten Grades, der bereits vor dem 45.Lebensjahr an Darmkrebs erkrankt ist, so erhöht sich ihr Darmkrebsrisiko bereits 16 Jahre früher verglichen mit nicht vorbelasteten gleichaltrigen Personen. Die Wissenschaftler wünschen sich deshalb, dass ihre Ergebnisse Ärzten in ihrer täglichen Arbeit helfen, mehr auf familiär vorbelastete Patienten zu achten und das Anfangsalter für die Darmkrebsfrüherkennung risiko-adaptiert anzupassen. Wünschenswert, so die Studienautoren, wäre auch eine Aufnahme der Studienergebnisse in die Leitlinien der Darmkrebsfrüherkennung. Die Stiftung LebensBlicke die sich seit Jahren unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Professor Riemann für die Darmkrebsvorsorge öffentlich einsetzt, unterstützt diese Forderung nachhaltig und uneingeschränkt.
Dr. H. Meyer – Stiftung LebensBlicke

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