Darmkrebs weltweit: Inzidenz steigt – Mortalität sinkt

Auf dem gerade zu Ende gegangenen Europäischen Gastroenterologen-Kongress (UEGW) in Barcelona wurde eine spannende Studie zur weltweiten Häufigkeit von Darmkrebs und Darmkrebstodesfällen vorgestellt. In dieser Untersuchung (1), die einen Zeitraum von 1990-2017 auswertet, wurden die globalen, regionalen und nationalen Risikofaktoren in 195 Ländern untersucht. Bei der Analyse der Daten gab es eine schlechte Nachricht: die altersstandardisierte Inzidenz des kolorektalen Karzinoms stieg im Beobachtungszeitraum weltweit um 9,5%. Unterschiedlich war die Häufigkeit der Darmkrebserkrankung: Wie zu erwarten, hatten Männer eine größere Wahrscheinlichkeit zu erkranken als Frauen. Einen ungesunden Lebensstil (Alkoholkonsum, Rauchen und ungesunde, ballaststoffarme Ernährung) sehen die Studienautoren dafür als Hauptgrund. Als Risikofaktor bei Frauen konnte hauptsächlich die Ernährung identifiziert werden (2). Aber die gute Nachricht aus der Untersuchung ist: Die Darmkrebstodesfälle haben (auch altersstandardisiert) in dem genannten Zeitraum um 13,5% abgenommen. Die Autoren resümieren, dass der erfreuliche Rückgang der Sterberate auf die Einführung von Vorsorgeaktivitäten und Screening-Programmen zurückzuführen sei. Auch in dieser globalen Studie zeigt sich, was in Deutschland ja auch schon gezeigt wurde, dass Vorsorgeuntersuchungen Sinn machen, und dass auch weiterhin auf diesem Gebiet große Anstrengungen unternommen werden müssen. “Die Schlacht ist noch nicht geschlagen, aber wir sind auf einem guten Weg”, wie der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Lebensblicke Professor Dr. Jürgen F. Riemann, einmal formulierte.  www.Darmvorsorge-jetzt.de

Quelle:
1) Global Challenge of colorectal cancer; Lancet Gastroenterol Hepatol; October 21, 2019
2) Ärzte Zeitung online, 24.10.2019

Dr. Hansjörg Meyer
Stiftung LebensBlicke

 

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