Darmkrebs-Screening – Was folgt aus FAMKOL?

print (12)_Portrait_ML_(klein)_dienstl_2012_ A.BauerDie vom Bundesgesundheitsministerium geförderte FAMKOL-Studie hat gezeigt, dass sich die risikoadaptierte Darmkrebsfrüherkennung deutlich verbessern lässt. Für die Wissenschaftler um Frau Professor Dr. Landenberger und Herrn Dr. Alexander Bauer lassen sich aus den Ergebnissen klare Schlussfolgerungen ziehen, die möglichst bald Eingang in die Regelversorgung finden sollten. Zur Verbesserung der bisherigen Praxis sollte ein individualisiertes Einladungsverfahren zur Darmkrebsversorge für erstgradig Verwandte von Darmkrebspatienten eingeführt werden Zudem sollte für diese Risikogruppe ein gesetzlicher Anspruch auf eine persönliche, qualitätsgesicherte Vorsorgeberatung durch nichtärztliches Personal verankert werden. So lassen sich Unwissenheit, Angst und Fehlvorstellungen von der Screening-Koloskopie abbauen. Dazu sollten in einer eintägigen qualitätsgesicherten Fortbildung fachliche Inhalte sowie kommunikative Kompetenzen der Beratung und Gesprächsführung vermittelt werden. Die einschlägigen Fachgesellschaften und Berufsverbände unterstützen die bundesweite Weiterführung von speziellen Einladungsverfahren und einer individueller Beratung nachdrücklich. Vor der Einführung in die Regelversorgung sollte das neue Konzept in einem Modellprojekt nach § 63 Abs. 2 SGB V wissenschaftlich evaluiert werden. „Diese mit der FAMKOL-Studie in ihrer Wirksamkeit belegten Maßnahmen können nun über den Nationalen Krebsplan an die Entscheider im Gesundheitswesen heran getragen“, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke, Prof. Dr. J. F. Riemann. „Das interprofessionelle Konzept ist in dieser Form einmalig und kann einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung und Akzeptanz der risikoadaptierten Darmkrebsfrüherkennung leisten“.

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