Die Stiftung LebensBlicke ist tief beeindruckt von der wertvollen Patientengeschichte von Moderator Jörg Dahlmann, der offen über seinen persönlichen Leidensweg mit der Diagnose Lynch-Syndrom (erblicher Darmkrebs) berichtet. Mit seiner bewegenden Geschichte, die hier zu lesen ist, motiviert er familiär belastete Betroffene eindringlich, die Darmkrebsvorsorge unbedingt wahrzunehmen. Die Stiftung LebensBlicke setzt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten aktiv für dieses Thema ein. Sie unterstützt auch Simone Widhalm, die Anfang des Jahres mit ihrer Awareness-Kampagne zum Lynch-Syndrom auf Instagram (@lynchsyndrom) den erstmalig ausgeschriebenen Präventionspreis für Medienschaffende der Stiftung LebensBlicke gewonnen hat.
Stiftung LebensBlicke
Darmkrebs: Vorsorge - Früherkennung - Nachsorge
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Homepage besuchen. Neben interessanten Nachrichten, aktuellen Expertenkommentaren und besonderen Personalien bieten wir jetzt auch einen direkten Zugang auf Informationen zu "Darmkrebsvorsorge jetzt" an (Button oben rechts). Nutzen Sie diese Möglichkeit. Wir sind in die nächsten 25 Jahre gestartet mit dem Ziel, die Teilnahmeraten an der Darmkrebsvorsorge weiter deutlich zu steigern. Darmkrebs ist vermeidbar! Die Stiftung wird ihr Engagement für die Darmkrebsvorsorge unbeirrt fortsetzen! Bitte unterstützen auch Sie uns weiterhin!
Dear international users,
LebensBlicke Foundation looks back with satisfaction on 25 years of education and motivation for colon cancer prevention. A lot has been achieved. Since 2019 a nationwide organized invitation program for colon cancer screening is established.. However, fact is also that nearly 54,000 new cases of colon cancer and 24,000 deaths per year do occur despite this important progress. For LebensBlicke Foundation, this means continuing commitment to colon cancer prevention! Please do support us further!
Professor Dr. Jürgen F. Riemann / Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensblicke
Risikofaktoren für unzureichende Darmvorbereitung
Eine gründliche Darmvorbereitung („Bowel Prep“) ist entscheidend für eine erfolgreiche Vorsorge-Koloskopie mit der geforderten ADR von mindestens 25%. Dennoch kommt es gelegentlich zu relevanten Restverschmutzungen, was die Untersuchung erschweren oder sogar unmöglich machen kann. Die Meta-Analyse von Beran et al. (Am J Gastroenterol2024; 119, 2389-97, zitiert nach EMJ; 24. Dezember 2024) untersuchte 48 einzelne Risikofaktoren und liefert erstmals eine breite und präzise Einschätzung für eine inadäquate Darmvorbereitung. Sie inkludierten in ihrer Analyse dazu sozioökonomische Faktoren (Alter, Geschlecht, Versicherungsstatus, Familienstand), komorbiditätsbezogene (Bergleiterkrankungen, ASA-Score) und medikamentenbezogene (z.B. Opiodie) Prädiktoren. „Zukünftig wäre damit ein valides Prognosemodell mit Identifikation möglicher Hochrisikopatienten bereits bei Planung der Koloskopie möglich“, kommentiert Priv.-Doz. Dr. Axel Eickhoff, Generalsekretär der Stiftung LebensBlicke.
Darmkrebs-Screening: Es geht auch kostengünstiger
Es gibt aktuell zwei Stuhltests für den Nachweis von Blut. Das ist zum einen der sogenannte Multitarget-Stuhl-DNA-Test (MSDT). Er bestimmt neben Blut auch noch andere Krebsmarker im Stuhl. Daneben gibt es den immunologischen Stuhltest: FIT. Der MSDT gilt als sensitiver als der FIT, ist aber auch deutlich teurer und rechnet sich wirtschaftlich nicht. Das hat ein Team vom Heidelberger DKFZ unter Leitung von Professor Hermann Brenner jüngst publiziert (Ann Intern Med2025; online 13. Mai). Die Autoren resümieren, dass die Screening-Kosten pro erkannter fortgeschrittener Krebsvorstufe oder pro frühzeitig erkanntem Darmkrebs beim MSDT etwa 7 bis 9-mal höher seien als beim FIT-basierten Screening. Bei den Berechnungen wurden auch die Kosten einer Koloskopie zur Bestätigung eines positiven Testergebnisses berücksichtigt. Auch hier zeigte sich ein Preisvorteil des FIT gegenüber dem MSDT. Selbst bei einer Preissenkung des MSDT um über 80% lägen die Kosten pro frühzeitig erkanntem Darmkrebs immer noch höher als beim FIT. „Geringere Kosten beim Stuhltest sind ein positiver Beitrag zur Begrenzung der Ausgaben im Gesundheitswesen“, so Dr. H. Meyer – Stiftung LebensBlicke | Quelle: ÄrzteZeitung online 22.5.2025
Krebs überleben – eine machbare Herausforderung!
Das Überleben in Lebensqualität nach und mit dieser bösartigen Erkrankung ist heute dank Vorsorge und gezielter Therapie keine Ausnahme mehr, sondern für viele Menschen real. Um das in das öffentliche Bewusstsein noch tiefer zu verankern, veranstaltet die Deutsche Krebsstiftung vom 2. bis 6. Juni wieder die German Cancer Survivors Week. In dieser Woche sind viele Veranstaltungen dem Thema Krebsüberleben gewidmet; besonderer Wert wird auf betroffene Menschen gelegt, die ihre persönlichen Schicksale öffentlich darstellen. Patientengeschichten sind eine unerlässliche Hilfe und wichtige Unterstützung im Umgang mit dem Thema Krebs! Die Stiftung LebensBlicke setzt sich auch schon lange im Sinne der Nachsorge für Menschen ein, die eine Krebsbehandlung durchmachen oder schon hinter sich haben. „Krebs ist zwar nach wie vor ein bösartiges Phänomen, hat aber für viele den Schrecken verloren. Das gilt auch und ganz besonders für den Darmkrebs, bei dem die Fortschritte in der Prävention, aber auch in der präzisierten Therapie evident geworden sind“, analysiert Prof. Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke.
HIPEC nach Darmkrebs-OP: Chance oder begrenzter Nutzen?
Darmkrebs kann nach einer Operation in Form von Bauchfellmetastasen wiederkehren. Die Verabreichung einer Chemotherapie in den Blutkreislauf scheint dieses Problem nicht hinreichend zu lösen, da sich bei ca. einem Viertel der Patientinnen und Patienten mit operiertem Dickdarmkrebs im fortgeschrittenen Stadium (T4) ein lokoregionales Rezidiv oder Bauchfellmetastasen entwickeln. Ziel der viel diskutierten Arbeit von Hamm JJM et al. (BJS 2025), war es, zu untersuchen, ob eine Spülung des Bauches mit einer heißen Chemotherapie (HIPEC) nach Entfernung eines fortgeschrittenen Darmkrebses die Wahrscheinlichkeit verringern kann, dass der Krebs im Bauch zurückkehrt. Die Forscher untersuchten Daten aus zwei Studien (COLOPEC und HIPECT4), an denen insgesamt 386 Patienten teilgenommen hatten. Etwa die Hälfte dieser Patienten erhielt eine HIPEC, die andere Hälfte nicht. Die Forscher verglichen, wie oft der Krebs in der Bauchhöhle zurückkehrte und wie lange die Patienten ohne die Krankheit lebten. Die HIPEC senkte die Wahrscheinlichkeit eines Wiederkehrens des Krebses im Bauchraum mit lokal fortgeschrittenem Dickdarmkrebs im Bereich der rechten Seite des Dickdarms. Dies wurde bei Patienten mit Krebs im Bereich der linken Seite des Dickdarms nicht gefunden, auch nicht in der Gesamtpopulation der Studie. „Weitere Forschungen zu diesem Thema sind notwendig, insbesondere eine längere Nachbeobachtung mit klareren Schlussfolgerungen zum Langzeitüberleben“, so Professor Ines Gockel, Mitglied des Vorstands der Stiftung LebensBlicke.